Weghorst ist nicht allein – 5 Elfmeterschützen, die ausgerutscht sind

Wout Weghorst ist beim Elfmeter ausgerutscht und schaut dem Ball hinterher, der über das Tor fliegt

Wolfsburgs Tormaschine Wout Weghorst ist ausgerutscht und hat so den Strafstoß verschossen, der den VFL gegen RB Leipzig in Richtung Halbfinale des DFB Pokals gebracht hätte. Weghorst ist nicht der einzige, der sich beim Elfmeter unglücklich auf den Hosenboden setzte.

Kicker-Freunde fühlt mit und präsentiert unsere Top 5: Beim Elfmeter ausgerutscht.

5. Wayne Rooney – Premier League 2011/12

Wir starten locker in unsere Top 5, denn der Fehlschuss von Manchester Uniteds Wayne Rooney im Spitzenspiel gegen den FC Chelsea hatte keine schlimmen Folgen. ManU führte bereits mit 3:0 und brachte den Sieg trotz des späteren Anschlusstreffers der Londoner noch mit 3:1 nach Hause. Ein wenig lustig sah es trotzdem aus, wie der bullige Rooney sich auf den Hosenboden setzte und der Ball weit rechts am Tor vorbei flog.

4. Angel di Maria – Champions League Viertelfinale 2013/14

Es herrschten scheinbar klare Verhältnisse, denn Real Madrid hatte sein Heimspiel gegen Borussia Dortmund mit 3:0 gewonnen. Das Rückspiel im Signal Iduna Park schien einen ähnlichen Verlauf zu nehmen, denn früh bekamen die Königlichen auch noch einen Handelfmeter zugesprochen. Reals Superstar Angel die Maria fühlte sich offenbar sicher und trat an. Doch der Argentinier rutsche auf dem nassen Rasen aus und Dortmunds Roman Weidenfeller parierte. Der BVB schien dies als Initialzündung zu verstehen und blies zur Aufholjagd. Zwei Tore von Marco Reus ließen die zunächst so komfortable Führung wackeln. Doch ein dritter Treffer wollte den Dortmundern nicht gelingen und so zog doch der Favorit ins Halbfinale ein. Vergegenwärtigt man sich die hektische Presselandschaft in Spaniens Hauptstadt, so wäre di Maria wohl nicht zu beneiden gewesen, wenn Real ausgeschieden wäre.

3. Philipp Lahm, Xabi Alonso – DFB Pokal Halbfinale 2014/15

Unglaublich aber wahr: Der meist so coole FC Bayern vergab im Halbfinale des DFB Pokals 2014/15 sage und schreibe vier Elfmeter gegen den großen Rivalen aus Dortmund. Besonders kurios waren die ersten beiden Versuche der Weltmeister Philipp Lahm und Xabi Alonso. Sie gleichen einander nämlich wie Abziehbilder: Beide rutschten aus und verrissen den Ball, der in hohem Bogen über das Tor flog. Um diesem Abend noch die Krone aufzusetzen, hielt Dortmunds Ersatztorwart Mitch Langerak anschließend auch noch den Schuss von Ex-Dortmunder Mario Götze und Manuel Neuer höchstselbst jagte Bayerns vierten Elfer an die Latte. Der FC Bayern hatte es fertig gebracht von vier Elfmetern keinen einzigen zu versenken und schied aus.

Auf Dortmunder Seite war die Freude groß. Nach einer schwachen Saison hatte man das Ende der Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp nach der Saison bereits angekündigt. Klopp erklärte, er wünsche sich, „einmal noch mit dem Bus um den Borsigplatz zu fahren“. Kapitän Sebastian Kehl spottete im anschließenden Field-Interview: „Wenn die Bayern keine Elfmeter können, müssen sie es halt üben“. Im Finale von Berlin war der BVB jedoch chancenlos und verlor gegen den VFL Wolfsburg mit 1:3.

2. David Beckham – Europameisterschaft 2004

Solange „Becks“ in der englischen Nationalmannschaft spielte, polarisierte er das Publikum. Dabei war die Regenbogenpresse auf der Insel noch strenger mit dem Beau als die Fans. Seine Ernennung zum Kapitän wurde heiß diskutiert, gute Leistungen wurden eingefordert und selbstverständlich vorausgesetzt, Fehlleistungen wurden ihm nicht so leicht verziehen.

Im Viertelfinale der EM 2004 hatte Beckham immerhin Verantwortung übernommen und war nach einem dramatischen und hoch ansehnlichen Spiel zum Elfmeter angetreten. Er rutsche aus und vergab. Dieser Schuss war aber noch nicht entscheidend. Dass Teamkollege Darius Vassell später am portugiesischen Schlussmann scheiterte und dies das englische Ausscheiden besiegelte, fanden Großteile der Öffentlichkeit weniger dramatisch als das Ausrutschen des Superstars. Vassell habe immerhin das Tor getroffen.

1. John Terry – Champions League Finale 2008

Der entscheidende Elfmeter im Finale des prestigeträchtigsten Klubwettbewerbs der Welt – mehr geht nicht. Und da die Fallhöhe nirgendwo größer ist, steht Chelseas Abwehrkante auf Platz 1 in unserem Ranking. Im verregneten Olympiastadion Luschniki in Moskau standen sich mit den Londonern und Manchester United die beiden damals besten Teams Englands und wohl auch Europas gegenüber. Es stand Spitz auf Knopf. Cristiano Ronaldo und Frank Lampard hatten die Tore zum 1:1 nach regulärer Spielzeit erzielt.

Ronaldo war dann im Shootout am Chelseas Torhüter Petr Cech gescheitert. Der Portugiese hatte seinen Anlauf aufreizend verzögert, doch der tschechische Keeper hatte sich nicht beirren lassen. Als Ronaldo nach endlosen Trippelschritten endlich am Ball angekommen war, konnte er keine Kraft mehr in seinen Schuss legen und Cech behielt die Oberhand.

Ganz anders dann Terry. Er wollte es gradlinig und schnörkellos hinter sich bringen. Anlaufen, reinmachen, Champions League gewinnen! Doch der zuverlässige Abwehrmann glitt über den pitschnassen Rasen. Auf dem Hosenboden sitzend musste er zusehen, wie sein Schuss an den Pfosten prallte. United war wieder im Spiel und weil diese Geschichte natürlich ihre endgültige Pointe finden musste, vergab Chelseas Anelka im verlängerten Elfmeterschießen und Manchester holte sich die Trophäe.

(Foto: RB Leipzig)

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