Wechsel zum BVB: Süles Watschn für die Bayern

Niklas Süle macht eine Ballannahme

Der FC Bayern verliert einen Nationalverteidiger im besten Fußballeralter an den größten Ligakonkurrenten – dazu noch ablösefrei. Niklas Süle hat mit seinem Wechsel ein deutliches Zeichen gesetzt. In Dortmund reibt man sich angesichts des Transfer-Coups die Hände.

Nachdem Ende Januar bekannt wurde, dass Süle die Bayern verlässt, hatte natürlich auch ihr ehemaliger Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge etwas beizutragen. In einem Sky-Interview philosophierte er angesprochen auf möglicherweise fehlende Wertschätzung für den Abwehrhünen: „Wertschätzung ist eine Einheit namens Euro und sonst gar nichts.”

Mittlerweile ist klar, dass es sich bei diesem Aphorismus nicht nur um einen sprachlichen Unfall, sondern auch um eine inhaltliche Fehleinschätzung handelte. Süle hätte zweifellos andernorts mehr verdienen können als in Dortmund. Auch im Vergleich zum Vertragsangebot der Bayern dürfte das der Borussia kaum einen Gehaltssprung darstellen.

Und trotzdem wird Süle zum BVB wechseln. Weil er sich dort mehr Spielzeit und eben Wertschätzung erhofft. Deutlicher kann die Botschaft an seinen Noch-Arbeitgeber kaum sein.

BVB verstärkt mit Süle die löchrige Abwehr

Bei den Dortmunder Verantwortlichen kann man dagegen hinter den ernsten Mienen ein diebisches Grinsen erahnen. Einen solchen Nadelstich hatte man schon länger nicht mehr setzen können – weder im sportlichen, noch im wirtschaftlichen Bereich.

Süle gehört statistisch zu den besten Verteidigern der Bundesliga. Sowohl mit seiner Zweikampfquote als auch mit seiner Passquote nimmt er einen Platz in der Spitzengruppe ein. Er ist außerdem erst 26 Jahre alt und kann demzufolge im Idealfall noch länger auf höchstem Niveau spielen. Dass man den Bayern einen solchen Spieler mit einem Marktwert von rund 35 Millionen Euro ablösefrei abluchsen kann, ist nichts anderes als ein echter Transfer-Coup.

Für den BVB bedeutet die Verpflichtung darüber hinaus eine Verstärkung auf einer kritischen Position. Die Defensive ist nach wie vor die Dortmunder Achillesferse. Hier soll Süle für Stabilität sorgen, damit der Abstand auf die Bayern in Zukunft verringert werden kann.

Foto: AFP

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