Wales gegen England: Prestigeduell der ungleichen Rivalen
Heute Abend treffen das große England und das kleine Wales im Duell der Briten aufeinander. Der Außenseiter braucht einen Sieg, um die Minimalchance auf das Weiterkommen zu wahren. Wie schwer das wird, zeigen die Ergebnisse der Vergangenheit: In den letzten 38 Jahren haben die Dragons sämtliche Spiele gegen die Three Lions verloren.
Der letzte Sieg der Waliser datiert aus dem Mai 1984. Matchwinner war damals ein späterer Leihspieler des FC Bayern München. Mark Hughes schoss seine Mannschaft in Wrexham zu einem 1:0-Testspielsieg.
Seitdem trafen die ungleichen Rivalen sechsmal aufeinander – immer mit dem besseren Ende für die Engländer. Zuletzt gewann der Favorit im Oktober 2020 klar mit 3:0. Bei dem Freundschaftsspiel in Wembley fehlten allerdings die meisten Stars.
Auf der ganz großen Bühne begegnete man sich nur einmal: Bei der Europameisterschaft 2016 wurden England und Wales ebenfalls in dieselbe Gruppe gelost. Im nordfranzösischen Lens trafen sie in ihrer zweiten Vorrundenpartie aufeinander. Kurz vor der Pause brachte Gareth Bale den Underdog mit einem Freistoß-Hammer in Führung, doch in der zweiten Halbzeit glich Jamie Vardy aus. In der Nachspielzeit erzielte Daniel Sturridge dann den Siegtreffer zum 2:1 für die Three Lions.
Trotz dieser Niederlage denken die Waliser gerne an jenes Turnier zurück. Schließlich gewannen sie später ihre Gruppe vor England. Am Ende zogen die Dragons erstmals ins Halbfinale ein, in dem sie dem späteren Europameister Portugal unterlagen.
Restchancen vorhanden
Von einem ähnlichen Lauf ist die walisische Auswahl bei ihrer ersten WM-Teilnahme seit 1958 weit entfernt. Nach einem Unentschieden gegen die USA und einer Niederlage gegen Iran belegt man den letzten Platz in der Gruppe B.
Vor dem Prestigeduell mit England sind die Chancen auf das Achtelfinale deshalb gering – aber noch vorhanden. Ein eigener Sieg ist die Grundvoraussetzung dafür. Dieser reicht allerdings nur bei einem Unentschieden im Parallelspiel zwischen Iran und den USA für das Weiterkommen. Ansonsten muss Wales hoch gewinnen.
Foto: AFP