Vorschau auf das WM-Viertelfinale: Sieben Schwergewichte und Marokko
Nachdem sich Marokko als einziger Außenseiter im Achtelfinale durchgesetzt hat, wartet nun in der nächsten Runde Portugal. Beim Aufeinandertreffen von Kroatien und Brasilien ist die Favoritenrolle allerdings ebenso klar verteilt. Niederlande gegen Argentinien und England gegen Frankreich sind dagegen zwei Duelle auf Augenhöhe.
Kroatien gegen Brasilien
Die Seleção verzeichnete im bisherigen Turnierverlauf die meisten Abschlüsse aller Teilnehmer. Seit dem Achtelfinale passt auch die Chancenwertung: Vier Tore innerhalb einer halben Stunde gegen Südkorea haben Brasilien wieder in den engeren Favoritenkreis katapultiert.
Der Vizeweltmeister konnte dagegen bislang nur selten überzeugen. Aufgrund ihrer Erfahrung sollte man die Kroaten zwar trotzdem nicht unterschätzen, aber im Normalfall ist für sie im Viertelfinale Endstation.
Niederlande gegen Argentinien
Die Neuauflage des WM-Finales von 1978 ist auch 44 Jahre später ein absolutes Topspiel. Die Niederlande sind nach einem Durchhänger wieder zurück in der Weltspitze, Argentinien hat mit dem Copa-América-Triumph im vergangenen Jahr seine Titelreife unter Beweis gestellt.
Damit fehlt Lionel Messi eigentlich nur noch der WM-Pokal in seiner Sammlung – und diesmal bietet sich ihm höchstwahrscheinlich die letzte Gelegenheit. In einer engen Partie könnte der Kapitän der Albiceleste den Unterschied machen.
Marokko gegen Portugal
Ob Messis portugiesischer Konterpart eine Hauptrolle spielen kann, ist dagegen fraglich. Im Achtelfinale gegen die Schweiz saß Cristiano Ronaldo lange nur auf der Bank – seine Mannschaft gewann trotzdem mit 6:1. Es war wohl der dominanteste Auftritt im Achtelfinale. Insofern gibt es eigentlich keinen Grund, die Startformation zu verändern.
Von den defensivstarken Marokkanern ist allerdings mehr Gegenwehr zu erwarten als von den enttäuschenden Eidgenossen. Das Überraschungsteam hat bislang im gesamten Turnier erst einen Gegentreffer kassiert und dreimal zu null gespielt – jeweils Bestwert.
England gegen Frankreich
Tatsächlich standen sich England und Frankreich bei Welt- oder Europameisterschaften noch nie in einem K.o.-Spiel gegenüber. Bei der Premiere ist ein Favorit kaum auszumachen. Der Titelverteidiger hat bislang zwar einen starken Eindruck hinterlassen, doch nun wartet erstmals ein ebenbürtiger Gegner.
England hat ebenso wie Portugal zwölf Tore erzielt – und damit die meisten im Turnier. Die Three Lions verfügen zudem über die höchste Abschlussquote: Nur 3,75 Schüsse brauchten sie bislang für einen Treffer. Diese Effizienz ist für Frankreich gefährlich.