VA-Ärger in Köln: Schalke hadert mit vier strittigen Entscheidungen
Aus Sicht der Schalker hat das Schiedsrichtergespann ihnen die Bundesligarückkehr gründlich vermiest. Alles schien bei der 1:3-Niederlage in Köln gegen sie zu laufen, sämtliche Entscheidungen wurden zu ihren Ungunsten getroffen. Tatsächlich war der Spielverlauf für den Aufsteiger äußerst unglücklich. Die strittigen Situationen waren allerdings nicht eindeutig und deshalb kompliziert in der Bewertung.
10. Minute: Abseits beim Tor von Zalazar
Zunächst gelang Schalke ein Start nach Maß: Rodrigo Zalazar jagte den Ball nach einer Ecke zur vermeintlichen Gästeführung in den Winkel. Doch Videoassistent Sören Storks schickte Schiedsrichter Robert Schröder zur Neubeurteilung der Szene an die Seitenlinie, weil Maya Yoshida beim Schuss klar im Abseits stand. Der VAR-Eingriff an sich war richtig, weil Tore immer überprüft werden. Ob Schalkes Innenverteidiger aktiv oder passiv im Abseits stand, war aber längst nicht so eindeutig. Der Neuzugang befand sich zwar im Blickfeld des Kölner Torwarts, aber keine Kameraeinstellung konnte zeigen, dass er ihm die Sicht versperrte. Die Aberkennung des Treffers war zwar eine vertretbare, aber dennoch harte Entscheidung.
35. Minute: Rote Karte gegen Drexler
Später in der ersten Halbzeit griff der Videoassistent nach einem Foulpfiff erneut ein – diesmal spielentscheidend und falsch. Dominick Drexler war Jonas Hector zwar mit der offenen Sohle auf die Wade gestiegen, doch abgesehen davon sprach nichts für einen Platzverweis: Der Schalker ging zum Ball, die Intensität war gering und beide Kontrahenten gaben sich direkt im Anschluss fair die Hand. Eine klare Fehlentscheidung lag demnach nicht vor. Der VAR-Eingriff war unzulässig und die rote Karte unverhältnismäßig.
49. Minute: Kölner Führung nach einem strittigen Eckball
Kurz nach der Halbzeitpause erzielte Luca Kilian nach einem Eckball die Führung für die Gastgeber und wieder fühlten sich die Schalker benachteiligt. Aus ihrer Sicht hätte es nämlich eigentlich Abstoß geben müssen. Solche Szenen werden vom VAR allerdings grundsätzlich nicht überprüft und die Bilder waren auch nicht eindeutig. Insofern musste man sich auf die Entscheidung von Schröder und seinem Linienrichter verlassen. Dass diese erneut gegen Königsblau ausfiel, war natürlich bitter.
62. Minute: Zweiter Kölner Treffer wird doch noch gegeben
Auch als die Geißböcke auf 2:0 erhöhten, gab es wieder Aufregung. Schröder hatte den Treffer von Florian Kainz zunächst zurückgepfiffen, doch der Videoassistent griff zum dritten Mal ein und teilte dem Schiedsrichter mit, dass kein strafbares Abseits vorlag. S04-Torwart Alexander Schwolow hatte es mit dem absichtlichen Spielen des Balles aufgehoben. Hier entschied der VAR also richtig – leider schon wieder zuungunsten der Schalker.
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