Titelverteidigung unter erschwerten Bedingungen: Frankreich im Verletzungspech
Von allen Fußballnationen verfügt Frankreich wohl über die größte Qualität in der Breite. Trotz zahlreicher Ausfälle gehört der Titelverteidiger auch diesmal wieder zu den WM-Favoriten. Die Verletzten sind allerdings selbst für die Équipe Tricolore nur schwer zu ersetzen. Zum Auftakt geht es heute Abend gegen Australien.
Die Oberschenkelblessur von Karim Benzema wiegt natürlich besonders schwer. Der Stürmer von Real Madrid ist in der Form seines Lebens und wurde gerade erst mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet. Solch ein Verlust ist nicht zu kompensieren.
Zwar triumphierte Frankreich bei der letzten Weltmeisterschaft auch ohne Benzema, doch gerade dadurch wurde er bei der aktuellen Ausgabe eigentlich unverzichtbar. Für den 34-Jährigen wäre es vermutlich die letzte Möglichkeit gewesen, den Titel zu gewinnen. Die Extramotivation des Führungsspielers fehlt nun.
Neue Besetzung in der Schaltzentrale erforderlich
Mit N’Golo Kanté vom FC Chelsea und Paul Pogba von Juventus Turin fallen weitere Leistungsträger aus. Beide bildeten 2018 in sämtlichen K.o.-Spielen die Doppelsechs. Diesmal muss also ein völlig anderer Mittelfeldmotor die Auswahl der Grande Nation antreiben. Wie gut das letztendlich funktioniert, ist kaum vorherzusagen.
Les Bleus müssen außerdem auf Verteidiger Presnel Kimpembe von Paris Saint-Germain und Stürmer Christopher Nkunku von RB Leipzig verzichten. Gerade letzterer wäre zweifellos eine Verstärkung gewesen. Mit zwölf Toren aus 15 Spielen führt er immerhin die Torschützenliste der Bundesliga an.
Wiederholung der Ereignisse
Frankreichs WM-Kader ist zwar noch immer hochkarätig besetzt, wurde von den Ausfällen aber trotzdem hart getroffen. In der aktuellen Zusammenstellung erscheint eine Titelverteidigung unwahrscheinlich.
Heute Abend muss sich die Mannschaft erstmals beweisen. Mit Australien wartet der erste Prüfstein auf den Weltmeister. Schon 2018 waren die Socceroos der Auftaktgegner. Der Favorit siegte knapp mit 2:1 und legte damit den Grundstein für den späteren Turniersieg. In Frankreich hätte man wohl nichts gegen einen ähnlichen Verlauf.
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