So beginnt es also: Erste Enttäuschung bei der Weltmeisterschaft
Es gibt viele gute Gründe, die WM-Vergabe nach Katar abzulehnen. Nun kam ein weiterer hinzu: Die Mannschaft der Gastgeber wirkte zum Auftakt nicht konkurrenzfähig. Bei der verdienten Niederlage gegen Ecuador blieb der amtierende Asienmeister ohne Schuss auf das gegnerische Tor. Es war das passende Eröffnungsspiel für dieses Turnier.
Vor der Austragung im eigenen Land hatte Katar noch nie an einer WM-Endrunde teilgenommen und dabei wäre es ohne die Startplatzgarantie vermutlich auch diesmal geblieben. Mit dem überraschenden Triumph bei den Kontinentalmeisterschaften 2019 hatte man aber auch ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Zudem konnten sich die Gastgeber im Gegensatz zu ihren Kontrahenten lange einspielen. Weil viele Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden, war die tatsächliche Qualität der Auswahl nur schwer einzuschätzen.
Doch nun ist die katarische Katze aus dem Sack: Das Niveau und der Druck sind offensichtlich zu hoch. Bei der 0:2-Niederlage im Eröffnungsspiel gegen Ecuador war die Mannschaft buchstäblich chancenlos: Von ihren fünf Schüssen kam kein einziger auf das gegnerische Tor. Vorne harmlos, hinten trotz Fünferkette instabil – ein insgesamt enttäuschender Auftritt. Erstmals überhaupt verlor ein WM-Gastgeber das Eröffnungsspiel.
Negativrekord in Reichweite
Die Südamerikaner merkten früh, dass die Gegenwehr ausblieb. Nach rund einer halben Stunde hatten sie ihr zweites Tor erzielt und gingen in den Verwaltungsmodus über. So entwickelte sich eine triste Partie: Ecuador musste nicht, Katar konnte nicht. Viele Fans sahen aber ohnehin nicht mehr zu. Das Stadion hatte sich bereits nach der Halbzeitpause merklich geleert.
Die schlechte Nachricht für Weinrot: Die Gegner werden nicht leichter. Zunächst trifft Katar nun auf Afrikameister Senegal, anschließend auf Mitfavorit Niederlande. Nach der Leistung gegen Ecuador sind Punkte in diesen beiden Spielen eigentlich kaum vorstellbar. Es wäre ein Novum: Einen sieglosen WM-Gastgeber hat es bislang noch nie gegeben.
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