Nächster Hammer: Schalke trennt sich von Ibisevic und Reschke, Harit und Bentaleb trainieren individuell
Die stürmischen Zeiten auf Schalke dauern an. Wie der Klub mitteilte, wird der Vertrag mit Vedad Ibisevic aufgelöst. Amine Harit und Nabil Bentaleb trainieren bis auf weiteres individuell und sind damit praktisch ebenfalls kein Teil der Mannschaft mehr. Auch die Zusammenarbeit mit dem Technischen Direktor Michael Reschke wird beendet.
Alle vier Angestellten galten eigentlich mal als Hoffnungsträger. Ibisevic war in der zurückliegenden Transferperiode, als Schalke komplett die Mittel für Verstärkungen fehlten, noch der prominenteste Neuzugang. Mit Mitte 30 kein Mann für die Zukunft, doch Ibisevic hat bei all seinen bisherigen Stationen nachgewiesen, dass er weiß, wo das Tor steht.
Öffentlichkeitswirksam war damals noch kommuniziert worden, dass der Spieler kein Festgehalt beziehe, sondern lediglich Prämien. Nun wird sein Vertrag Ende Dezember aufgelöst. Dass der Bosnier zuletzt mit Co-Trainer Naldo im Training handgreiflich aneinandergeraten war, spielt laut offizieller Darstellung des Vereins keine Rolle bei der Entscheidung. In einem typischen PR-Statement heißt es sinngemäß, die Vorstellungen seien nicht miteinander in Einklang zu bringen gewesen.
Nicht in Einklang zu bringen war bislang auch immer wieder das Verhalten von Harit und Bentaleb mit den Vorstellungen des Klubs. Beide Spieler bringen zweifelsohne großes Talent mit, doch beiden wurde immer wieder mangelnder Einsatz nachgesagt. Dass sie nun „individuell trainieren“, ist nah an einer Suspendierung. Im Falle von Bentaleb wurde auch bereits angekündigt, dass sich die Wege spätestens im Sommer 2021 trennen werden. Bei Harit scheint der Klub noch eine Chance zu sehen.
Wer soll noch Tore schießen und vorbereiten?
Indes schwindet die Hoffnung der Fans auf baldige sportliche Verbesserung, denn langsam stellt sich die Frage, wer denn die Tore überhaupt noch vorbereiten und schießen soll. Offensiv ist die fehlende Durchschlagskraft bei S04 in der bisherigen Saison eklatant.
Dafür trägt offenbar nach Meinung der Klubführung der Technische Direktor Michael Reschke Mitschuld, auch wenn dies nicht ausgesprochen wird. Wieder ist von „unterschiedlichen Vorstellungen“ die Rede. Reschke genoss einst als Kaderplaner in Leverkusen einen hervorragenden Ruf und wurde dann Technischer Direktor beim FC Bayern. Diesen verließ er aus freien Stücken, um Sportvorstand in Stuttgart zu werden, wo seine Karriere mit seiner Entlassung den ersten Knacks erhielt.
Gerüchte besagen, auf Schalke sei er vor allem bei der Klubführung in Ungnade gefallen, da er ohne deren Wissen mit Hertha BSC Berlin Verhandlungen über einen möglichen Transfer von Omar Mascarell geführt habe.
(Foto: Schalke 04)