Relegation der Tradition: Große Vereine mit ungewisser Zukunft

Nahaufnahme von Felix Magath

Im deutschen Profifußball gibt es nur wenige Partien mit so großer Wichtigkeit für die Zukunft einer Mannschaft wie die der Relegation. Zwei Spiele entscheiden über die Ligazugehörigkeit in der nächsten Saison – und vielleicht noch weit darüber hinaus. In diesem Jahr duellieren sich vier absolute Traditionsvereine.

Am morgigen Donnerstag und am kommenden Montag treten Hertha BSC und der Hamburger SV in der Bundesliga-Relegation gegeneinander an. Vor fast sechs Jahrzehnten gehörten beide zu den Gründungsmitgliedern in Deutschlands höchster Spielklasse, doch in der jüngeren Vergangenheit hat der Ruf der beiden nationalen Größen arg gelitten.

In dieser Spielzeit galt das besonders für die alte Dame aus der Hauptstadt. Nach guten Ergebnissen gegen die direkte Konkurrenz wähnte man sich schon gerettet, doch durch einen spektakulären Kollaps im Saisonfinale rutschte man noch auf den Relegationsplatz. Das konnte auch der neue Berliner Trainer Felix Magath nicht verhindern. Nun geht es ausgerechnet gegen seinen Herzensverein HSV um den erfolgreichen Abschluss der Rettungsmission.

Der ehemalige Bundesliga-Dino hat in seiner vierten Spielzeit im Unterhaus erstmals den Fluch des ewigen Vierten besiegen können. Endlich brach man im Saisonendspurt mal nicht ein, sondern sprang mit fünf Ligasiegen in Folge noch auf den Relegationsplatz. Das Momentum spricht also ganz klar für die Rothosen.

Trainerwechsel kurz vor der Relegation

Auch der 1. FC Kaiserslautern ist ein Gründungsmitglied der Bundesliga, doch in den vergangenen zehn Jahren stürzten die Pfälzer aus dem Oberhaus bis in die Drittklassigkeit ab. In der letzten Saison stand man sogar kurz vor dem Abstieg in die Regionalliga. Trainer Marco Antwerpen rettete die Pfälzer und machte aus den roten Teufeln in dieser Spielzeit wieder einen Aufstiegskandidaten. Zum Abschluss kassierte man allerdings drei Niederlagen und musste sich deshalb mit der Relegation begnügen. Für FCK-Sportgeschäftsführer Thomas Hengen war das zu wenig: Er ersetzte Antwerpen kurzfristig durch Dirk Schuster.

Dieses Chaos nutzt natürlich dem Relegationsgegner Dynamo Dresden. Die Sachsen sind aber trotzdem von der Favoritenrolle weit entfernt. Schließlich haben sie in der gesamten Rückrunde kein einziges Spiel gewinnen können. Am Freitag und am Dienstag duellieren sich die beiden Traditionsvereine um die Zweitligazugehörigkeit.

Foto: AFP

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