Pro & Contra: Sollte Füllkrug für den deutschen WM-Kader nominiert werden?

Niclas Füllkrug

Am vergangenen Wochenende zeigte Niclas Füllkrug einmal mehr, was ihn auszeichnet: Gegen Hertha BSC stieg er kurz vor Schluss im Strafraum hoch und erzielte mit einem sensationellen Kopfball das Siegtor für Werder Bremen. Einen Stürmer mit seinem Profil könnte die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft gut gebrauchen. Gegen eine Nominierung spricht allerdings seine mangelnde Erfahrung.

Pro: Ideal für eine Jokerrolle

In den bisherigen zwölf Spielen dieser Bundesligasaison hat Füllkrug neun Treffer erzielt und zwei weitere vorbereitet. Damit führt er aktuell die Torschützenliste und auch die Scorerwertung an. Wenn in der Nationalmannschaft tatsächlich das Leistungsprinzip gilt, muss der treffsicherste deutsche Stürmer zwingend nominiert werden.

Vor allem aber fehlt dem DFB-Team ein Spielertyp, wie ihn Füllkrug darstellt. Der robuste Mittelstürmer kann Bälle in der Spitze festmachen. Mit seiner Präsenz im Strafraum bindet er Gegenspieler. Durch seine Kopfballstärke werden Flanken zu einem probaten Mittel.

All das kann derzeit kein deutscher Angreifer in dieser Qualität leisten. In engen Turnierspielen könnte Füllkrug so den Unterschied machen. Gerade bei einem Rückstand wäre er mit seinen Fähigkeiten der perfekte Joker. In einem 26-Mann-Kader sollte daher Platz für ihn sein.

Contra: Keinerlei Erfahrung auf internationalem Niveau

Bislang hat Füllkrug weder ein A-Länderspiel noch eine Europacup-Partie bestritten. Abgesehen von den wenigen Aufeinandertreffen mit den nationalen Größen fehlt ihm daher die Erfahrung gegen Spitzenteams. Bloß weil ein Stürmer gegen Hertha BSC und Hoffenheim funktioniert, bedeutet das noch lange nicht, dass er bei einer Weltmeisterschaft gegen die besten Verteidiger des Planeten bestehen kann.

Und selbst in der Bundesliga ist Füllkrug für sein Alter verhältnismäßig unerfahren. Mit 29 hat er erst 110 Partien in Deutschlands höchster Spielklasse absolviert – nicht gerade Zahlen eines Nationalspielers. Ein temporäres Formhoch genügt nicht für eine Nominierung.

Foto: AFP

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