Jeder kennt ihn, den Held von Berlin: Nobert Dickel wird 60
Als Spieler wurde Norbert Dickel zum Helden von Berlin, nach seinem Karriereende wurde er noch viel mehr: Stadionsprecher, Kommentator, Schauspieler, Chartstürmer, Imbiss-Besitzer. Vor allem aber ist Dickel eine der großen Identifikationsfiguren bei Borussia Dortmund und lebt den Verein wie kaum ein Zweiter. Am Wochenende feiert Nobby seinen 60. Geburtstag.
Das Ende der Saison 1988/89 war die Geburtsstunde eines tragischen Helden: Der 27-jährige BVB-Stürmer Dickel hatte sich schwer am Knie verletzt. Trotz eines Knorpel- und Meniskusschadens bestritt er das DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen und erzielte zwei Tore. Die Borussia gewann den ersten großen Titel seit über zwei Jahrzehnten. Der Pokalheld jedoch wurde nie wieder derselbe und musste seine Karriere kurze Zeit später beenden.
Die Fans vergessen eine solche Selbstopferung nicht. Immer wenn er in seiner jetzigen Funktion die Dortmunder Mannschaftsaufstellung vorträgt, ertönt von der Südtribüne „Wir singen Norbert, Norbert, Norbert Dickel. Jeder kennt ihn, den Held von Berlin.”.
Ein Mann vieler Talente
Seit 1992 ist der Held von Berlin nämlich Stadionsprecher in Dortmund. Außerdem kommentiert Dickel die Spiele im BVB-Netradio. Abgesehen von weiteren Funktionen im Event-Management ist er für seinen Verein regelmäßig als Botschafter unterwegs. Seit November 2016 gehört er zum Ältestenrat der Borussia. Dortmund ohne Nobby ist kaum vorstellbar.
Darüber hinaus versuchte sich Dickel auch in vielen anderen Bereichen. Im Film „Die 4 von der Tankstelle” spielte er sich selbst. Er nahm 2005 an der TV total Stock Car Crash Challenge teil und wurde Dritter. Zwischendurch gehörte ihm ein Currywurst-Imbiss.
Außerdem tat sich Dickel als Sänger hervor: Mit Karel Gott nahm er 1996 „Schwarzgelb – Wie Biene Maja” auf. Mit dem BVB-Jahrhundertchor und „Borussia, schenk uns die Schale” erreichte er 2012 sogar den zweiten Platz der deutschen Charts.
Am Samstag wird Nobby 60 Jahre alt. Sein BVB spielt auswärts in Wolfsburg. Das Ständchen der Fans wird also noch eine Woche warten müssen.
Foto: AFP