Noch viel zu tun für Hansi Flick

Durch ein Unentschieden in der Nations League gegen Italien blieb das DFB-Team auch im zehnten Spiel unter Hansi Flick ungeschlagen. Dabei offenbarten sich allerdings auch Baustellen, die die Aufmerksamkeit des Bundestrainers erfordern. Heute kommt es zur Neuauflage des verlorenen EM-Achtelfinales gegen England.

Unter Flicks Ägide hat die deutsche Nationalmannschaft nun acht Siege und zwei Unentschieden eingefahren. Das hört sich erstmal sehr beeindruckend an, zur Wahrheit gehört aber auch, dass ausschließlich gegen bestenfalls mittelklassige Gegner in der WM-Qualifikation gewonnen wurde. Gegen die beiden Spitzenteams aus den Niederlanden und Italien spielte man zuletzt jeweils Remis.

Gegen die Squadra Azzurra kam Flick in den Genuss seines ersten Nations-League-Spiels. Der Wettbewerb bietet dem Bundestrainer die Möglichkeit, noch vor der Sommerpause seine Mannschaft erstmals für einen längeren Zeitraum um sich zu haben.

Beim 1:1 in Bologna geriet seine Serie durch den Führungstreffer der Gastgeber von Pellegrini (70.) ins Wanken. Nur kurze Zeit später konnte Kimmich allerdings ausgleichen (73.).

Insgesamt zeigte das DFB-Team eine durchwachsene Leistung. Nach einer druckvollen Anfangsphase ließ man nach und produzierte vor allem nach der Pause in der Offensive zumeist nur noch Stückwerk. Damit konnte Flick nicht zufrieden sein.

Auch beim Personal gibt es noch Fragezeichen. Rüdiger und Süle bilden ein Innenverteidiger-Paar von internationalem Niveau, die Besetzung der beiden Außenverteidigerpositionen bereitet jedoch Sorgen. Kehrer und Henrichs drängten sich jedenfalls nicht auf. Auch Sané ist in seiner aktuellen Form keine Verstärkung für die Nationalmannschaft, sondern durch seine Ballverluste eher ein Sicherheitsrisiko. Und die einzige Sturmspitze Timo Werner hing völlig in der Luft und versuchte sich deshalb mehrfach auf dem Flügel. Viel Arbeit für den Bundestrainer.

Der nächste Rivale wartet

Heute Abend trifft das DFB-Team in der zweiten Nations-League-Partie auf England. In München bietet sich die Möglichkeit zur Revanche für die Achtelfinalniederlage in Wembley bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr. Die Three Lions verloren zuletzt gegen den dritten deutschen Gruppengegner Ungarn mit 0:1.

Die Italiener wird man ebenfalls bald wiedersehen. Schon nächste Woche gastieren die Azzurri in Mönchengladbach zum Rückspiel.

Foto: AFP