Modestes Verbleib ist ein Glücksfall für Köln
Im Wintertransferfenster hatte der 1. FC Köln eine hochdotierte Offerte für Anthony Modeste abgelehnt. Seitdem stellte der Kultstürmer erneut seine Wichtigkeit unter Beweis und traf bereits zweimal entscheidend.
Man kann sich vorstellen, dass die Entscheidung gegen das Angebot von Al-Hilal aus Saudi-Arabien keine leichte gewesen ist – weder für Modeste, noch für den 1. FC Köln. Der Verein ist finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet und bei einem Transfer hätte man sicherlich mehr als den eigentlichen Marktwert erhalten. Der Leiter der Lizenzspielerabteilung Thomas Kessler sprach bei Sky nicht von einem lukrativen, sondern sogar von einem „sehr, sehr lukrativen Angebot”.
Auch für Modeste sei es „unmoralisch” gewesen. Die Versuchung war groß. Der 33-Jährige dachte einige Tage darüber nach, entschied sich jedoch letztlich für einen Verbleib in der Domstadt. Eine Rolle dürfte dabei sicherlich auch seine eigene Vergangenheit gespielt haben. Schließlich war Modeste im Jahr 2017 unter ähnlichen Umständen zum chinesischen Klub Tianjin Quanjian gewechselt und dort überhaupt nicht glücklich geworden. Aber auch das Bemühen des Trainerteams um seinen Verbleib mag dazu beigetragen haben, dass Modeste weiterhin das Kölner Trikot trägt.
Jeden Cent wert
Spieler und Verein waren sich einig und wiesen die Offerte gemeinsam zurück. Die Kölner Fans waren von der Richtigkeit dieser Entscheidung ohnehin überzeugt, die Verantwortlichen dürften es mittlerweile auch sein.
Zweimal hat Modeste nämlich seitdem auf dem Platz gestanden und in beiden Partien jeweils das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg erzielt. Es ist eine seiner Qualitäten, häufig für den so wichtigen ersten Treffer einer Partie zu sorgen: Dies gelang ihm in dieser Saison bereits siebenmal.
Insgesamt hat Modeste bislang 15 Saisontore erzielt. Bei keinem einzigen davon hatte Köln zuvor in Führung gelegen. Viel wichtiger kann ein Spieler für eine Mannschaft kaum sein. Sollte er die Geißböcke am Ende sogar nach Europa schießen, hätte sich sein Verbleib endgültig gelohnt.
Foto: AFP