Miese Stimmung in Berlin, Gladbach und Wolfsburg
Hertha BSC, Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg haben etwas gemeinsam: Alle drei waren mit großen Ambitionen in die laufende Saison gestartet, befinden sich aber nach 20 absolvierten Spieltagen in akuter Abstiegsgefahr. Die zweiwöchige Bundesligapause bietet nun eine willkommene Möglichkeit zur Kurskorrektur. Eine solche wäre bitter nötig.
In Berlin und Wolfsburg hängt der Haussegen derzeit gewaltig schief. Der VfL ist seit elf Pflichtspielen sieglos. Geschäftsführer Schmadtke hat für die nächste Begegnung deshalb „Endspielcharakter” ausgerufen – „für alle Beteiligten”.
Bei der Hertha sind es die Ultras, die den handelnden Personen den Ernst der Lage bewusst machen. Nach der Derby-Niederlage im Pokal gegen Union stürmte eine größere Gruppe das Abschlusstraining vor der Bayern-Pleite und machte ihrer Unzufriedenheit Luft. Die beiden Geschäftsführer Bobic und Schiller machten deutlich, dass sie für die Art und Weise eine Entschuldigung erwarten. Davon hielten die Ultras allerdings reichlich wenig. Die Stimmung in Charlottenburg könnte besser sein.
In Gladbach ist die Situation ähnlich prekär. Der Sieg zum Rückrundenauftakt gegen eine ersatzgeschwächte Münchener Elf war der einzige aus den letzten neun Pflichtspielen. Und jetzt muss die Borussia offenbar einen ganz dicken Kloß verdauen. Langzeit-Manager Max Eberl hat den Verein nach übereinstimmenden Medienberichten um die sofortige Auflösung seines Vertrags gebeten. Diese Personalie ist für die Fohlen derart bedeutend, dass wir von kicker-freunde sie in einem eigenen Artikel aufgreifen müssen und werden. Wie lange sich Eberls Trainerverpflichtung Adi Hütter noch im Amt halten kann, steht derweil in den Sternen. Potenzielle Nachfolger wie Kovac oder Favre werden schon heiß diskutiert.
Zum Siegen verdammt
Wenn die Bundesliga ihren Spielbetrieb in einer Woche wieder aufnimmt, warten auf die drei Leidensgenossen vermeintlich machbare Gegner: die beiden Aufsteiger und ein weiterer Abstiegskandidat. Berlin empfängt Bochum, Gladbach gastiert auf der Bielefelder Alm und Wolfsburg spielt zuhause gegen Fürth.
Dadurch steigt aber natürlich auch die Erwartungshaltung. Nach den Negativerlebnissen der letzten Wochen ist ein Sieg gegen die direkte Konkurrenz im Tabellenkeller Pflicht. Falls dieses Vorhaben scheitert, dürfte es insbesondere für die Trainer ungemütlich werden.
Foto: Borussia Mönchengladbach