Löw hört auf – Abschied als Bundestrainer nach der EM
Joachim Löw hört nach der Europameisterschaft im Sommer als Bundestrainer auf. Dies gab der Deutsche Fußballbund jetzt bekannt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
Wie der Verband jetzt bekannt gab, hat Löw um die vorzeitige Auflösung seines bis zur WM 2022 laufenden Vertrags gebeten. Diesem Wunsch sei der DFB nachgekommen.
„Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen großen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht“, wird Löw in der Pressemitteilung zitiert. „Stolz, weil es für mich etwas ganz Besonderes und eine Ehre ist, mich für mein Land zu engagieren. Und weil ich insgesamt fast 17 Jahre mit den besten Fußballern des Landes arbeiten und sie in ihrer Entwicklung begleiten durfte.“
Joachim Löw war nach der EM 2004 und dem Rücktritt von Rudi Völler als Co-Trainer von Jürgen Klinsmann zum DFB gekommen. Gemeinsam bereitete das Duo die Mannschaft auf die Heim-WM 2006 vor, die als „das Sommermärchen“ in die Geschichte einging und mit dem 3. Platz unerwartet erfolgreich endete.
Weltmeister-Triumph 2014, tiefe Enttäuschung 2018
Nach dem Turnier trat Klinsmann zurück und Löw rückte auf die Position des Cheftrainers vor. Nachdem in jedem Turnier unter ihm mindestens das Halbfinale erreicht wurde, gipfelte seine Amtszeit im Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. So groß der Jubel damals war, so tief auch die Enttäuschung nach der WM 2018, als Deutschland erstmals eine WM-Vorrunde als Gruppenletzter beendete und aus dem Turnier ausschied.
Seither ist die Kritik an Löw nie mehr wirklich abgerissen. Die taktische Ausrichtung aber vor allem verschiedene Personalentscheidungen wurden immer wieder heiß diskutiert. Ein Dauerbrenner ist die Verbannung von Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng aus dem Kader. Seit Löw die Entscheidung vor zwei Jahren traf, wird sie immer wieder in Frage gestellt.
Einen Nachfolger nannte der DFB noch nicht. Als heißer Kandidat dürfte Jürgen Klopp gelten, der momentan beim FC Liverpool eine schwierige Phase erlebt.
(Foto: AFP)