5 kuriose Gründe für einen Spielabbruch
Das vergangene WM-Qualifikationsspiel zwischen Brasilien und Argentinien wird in die ohnehin ereignisreiche Historie der Paarung eingehen. Kurz nach dem Anpfiff sorgten Beamte der brasilianischen Gesundheitsbehörde für den Spielabbruch, weil vier argentinische Premier-League-Profis bei der Einreise ihren Aufenthalt in England verschwiegen hatten. Rund um den Globus gab es allerdings in der Vergangenheit noch kuriosere Gründe für ein vorzeitiges Spielende.
Ein schwarz-gelber Platzsturm
Wer hier möglicherweise zunächst an Dortmunder Ultras gedacht hat, die „Sieg oder Spielabbruch” in die Tat umgesetzt haben, liegt falsch. Es handelte sich stattdessen um eine Begegnung der ecuadorianischen Serie A zwischen dem gastgebenden CD River Plate und SD Aucas im Jahr 2016. Jene musste abgebrochen werden, weil sich ein Bienenschwarm auf dem Feld ausbreitete. Ob sich das Heimteam im folgenden Jahr in Guayaquil City FC umbenannte, weil man weitere Attacken der Honig-Hooligans fürchtete, ist nicht abschließend geklärt.
Eine nationalistische Droh(nen)gebärde
Bei der Drohne, die 2014 den Abbruch des EM-Qualifikationsspiels zwischen Serbien und Albanien hervorrief, handelte es sich im Gegensatz zum ecuadorianischen Fall nicht um eine männliche Biene, sondern um ein menschengemachtes Flugobjekt mit einer großalbanischen Fahne im Schlepptau. Das Symbol albanischer Nationalisten sorgte für Tumulte in Belgrads Partizana-Stadion, die eine Fortsetzung der Partie verhinderten.
Ein Kletterkünstler auf Abwegen
Als ein Fan des englischen Viertligisten Tranmere Rovers im April 2003 betrunken war, wollte er plötzlich hoch hinaus. Beim Heimspiel gegen Mansfield Town erklomm er zuerst einen Flutlichtmast und wollte von dort auf ein Tribünendach springen. Nachdem die Partie seinetwegen abgebrochen wurde, bekam er ein landesweites Stadionverbot für fünf Jahre. Gut möglich also, dass er in dieser Zeit weiterhin höhergelegene Orte aufsuchte, um von dort einen Blick auf die Spiele seiner Rovers zu erhaschen.
Ein schrecklicher Iwan
Der Unternehmer Iwan Savvidis besitzt die russische und die griechische Staatsbürgerschaft. Neben Medien und Immobilien nennt er auch den griechischen Erstligisten PAOK Thessaloniki sein Eigen. Außerdem gehört ihm ein Revolver.
Dieser steckte im März 2018 sichtbar in seinem Gürtel, als er wutentbrannt mit seinen Bodyguards auf den Platz stürmte, nachdem der Schiedsrichter ein Tor wegen Abseits aberkannt hatte. Nach dem folgenden Spielabbruch zählte auch eine dreijährige Sperre durch den griechischen Fußballverband zu Savvidis’ Portfolio.
Ein gefallenes Tor
Als Borussia Mönchengladbach am 3. April 1971 Werder Bremen in der Bundesliga empfing, ahnte noch keiner der Beteiligten, dass man auch noch ein halbes Jahrhundert später über diese Partie sprechen würde. Mit Ausnahme einiger Golden- und Silver-Goals waren gefallene Tore in der Fußballgeschichte nur selten verantwortlich für ein vorzeitiges Spielende. Wenn das Tor aber im eigentlichen Wortsinn fällt, weil einer der Holzpfosten seinen Dienst versagt, führt dies eben dazu, dass das Ereignis als „Pfostenbruch vom Bökelberg” in einer Liste der kuriosesten Spielabbrüche auftaucht.
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