Klassenunterschied im Spitzenspiel: Bundesliga-Recap, Spieltag 8
Nur eine Halbzeit brauchte der Tabellenführer aus München, um seinen ärgsten Verfolger aus Leverkusen in dessen Einzelteile zu zerlegen. Für potenzielle Spannung im Meisterschaftsrennen ist das vermutlich keine gute Nachricht. Union Berlin gelingt es aktuell, auch im dritten Jahr der Bundesligazugehörigkeit wieder positiv zu überraschen.
Mit dem Selbstvertrauen aus drei Siegen in Folge waren die Leverkusener in ihr Heimspiel gegen die Bayern gegangen. Vor der Partie lag man mit dem Spitzenreiter gleichauf und wähnte sich zumindest in der aktuellen Form auf Augenhöhe. Das sollte sich als gewaltiger Irrtum herausstellen. In der Tabelle trennten die Teams zwar nur vier Tore, im Spiel lag zwischen beiden allerdings ein Klassenunterschied.
Der Rekordmeister konnte nahezu ungehindert sein herausragendes Kombinationsspiel aufziehen. Leverkusen dagegen bekam in der Defensive überhaupt keinen Zugriff. So stand es nach 37 Minuten durch die Doppelpacks von Lewandowski (4., 30.) und Gnabry (35., 37.) sowie dem Treffer von Müller (34.) schon 5:0 für die Gäste.
In der zweiten Hälfte schalteten die Bayern dann einen Gang zurück und nutzten ihre Torgelegenheiten nicht mehr so konsequent. Schick (55.) betrieb noch Ergebniskosmetik, sodass die Partie letztlich mit einem 5:1-Auswärtserfolg des voraussichtlichen Meisters endete. Nach dieser Machtdemonstration gegen einen vermeintlichen Titelkonkurrenten fragt man sich nämlich mal wieder, wer Münchens zehnte Meisterschaft in Folge verhindern sollte.
Des einen Freud, des anderen Leid
Die Stimmungslagen bei Union Berlin und dem VfL Wolfsburg könnten unterschiedlicher nicht sein. Das 0:2 an der Alten Försterei ist für die Wölfe bereits die dritte Niederlage hintereinander. Der Spitzenreiter der ersten Spieltage kommt immer mehr von seinem Erfolgskurs ab.
Für die Eisernen war es dagegen der dritte Sieg in Folge. Damit sind sie das aktuell formstärkste Team der Liga. Auch in der Tabelle zog Berlin an Wolfsburg vorbei und rangiert nun auf dem fünften Platz. In der dritten Bundesligasaison der Vereinsgeschichte sind bei den Köpenickern trotz Dreifachbelastung noch immer keinerlei Leistungseinbußen zu erkennen.
Titelbild: AFP