Terminstress, Trainerwechsel, Transfers – Jahresrückblick 2020, September und Oktober

Grade mal ein Monat lag zwischen dem Champions League Triumph des FC Bayern und dem nächsten Pflichtspiel. Im September mussten die Teams der Bundesliga wieder ran. Denn durch die lange Pause von März bis Mai wurde der Terminkalender enorm gestaucht.

Schließlich soll in der kommenden Sommerpause schon wieder eine Europameisterschaft gespielt werden, die 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Mit Hinblick auf die Dauerbelastung der Spieler sehen einige es durchaus kritisch, dass die meisten nationalen und alle internationalen Wettbewerbe auf Biegen und Brechen angesetzt und beendet werden müssen. Bekanntermaßen folgt im Winter 2022 schon die Wüsten-WM in Katar, für die ebenfalls noch eine Qualifikation gespielt werden muss. Ganz zu schweigen von der UEFA Nations League, deren Daseinsberechtigung ohnehin hinterfragt wird.

Sei es drum: In Bundesliga und DFB-Pokal rollte der Ball schon im September wieder und auch der erste Aufreger ließ nicht lange auf sich warten. Am 1. Spieltag ging der FC Schalke beim Meister aus München mit 0:8 unter und war damit noch gut bedient. Nachdem die Mannschaft schon seit Januar kein Ligaspiel mehr gewonnen hatte, wurden die Unkenrufe laut. Als S04 dann am 2. Spieltag im Heimspiel gegen Fast-Absteiger Werder Bremen ebenfalls sang- und klanglos mit 1:3 verlor, setzte man Trainer David Wagner vor die Tür. Natürlich war dies eine der schnellsten Trainerentlassungen der Ligageschichte.

Auch Mainz 05 trennte sich schon nach Runde 2 von Trainer Achim Beierlorzer. Zuvor hatte es bei den Rheinhessen ein Kuriosum gegeben, das man auch nicht alle Tage sieht: Weil Beierlorzer Stürmer Adam Szalai aus dem Kader gestrichen hatten, verweigerte die komplette Mannschaft das Training. Auch das 1:4 im Heimspiel gegen den VFB Stuttgart kam einer Arbeitsverweigerung gleich. Eine Grundlage für weitere Zusammenarbeit war nicht mehr gegeben. Auf Schalke übernahm Manuel Baum, in Mainz der bisherige Jugendtrainer Jan-Moritz Lichte.

Oktober: Mönchengladbach überrascht in der Champions League

Hintenraus zeigte sich der September nochmal von seiner spektakulären Seite, denn die vermeintlichen Über-Bayern wurden am 27.9. von der TSG Hoffenheim mit 1:4 nach Hause geschickt. Ein Gefühl, das in München lange niemand mehr kannte. Trainer Hansi Flick warnte und forderte weitere Verstärkungen, die er dann auch bekam. So wurden kurz vor Ende der Transferperiode mit Douglas Costa und Eric Maxim Choupo-Moting zwei in der Bundesliga bekannte Namen verpflichtet.

Im Oktober ging es dann wieder los in der Champions League und hier machte aus deutscher Sicht vor allem Borussia Mönchengladbach auf sich aufmerksam. Die Fohlen lieferten sowohl bei Inter Mailand als auch zuhause gegen Real Madrid einen großen Kampf ab und kassierten in beiden Fällen erst in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer zum 2:2. Schade um die Siege, die in greifbarer Nähe waren, doch trotzdem ein beachtlicher Auftakt in diese so schwere Gruppe.

(Foto: AFP)

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