Hauptstadt gegen Ruhrgebiet: Bundesliga-Vorschau, Spieltag 11
Am Sonntag treffen die Hauptstadt und das Ruhrgebiet in gleich zwei Partien aufeinander. Schalke gastiert nach der Trainerentlassung zum Kellerduell bei Hertha BSC. Auch Union bekommt es mit einem Revierklub zu tun: Der sensationelle Spitzenreiter trifft in Bochum auf das Schlusslicht der Bundesliga.
Nachdem Frank Kramer zwei deutliche Pleiten gegen Hoffenheim zum Verhängnis wurden, trägt bei Schalke an diesem Spieltag interimsweise Co-Trainer Matthias Kreutzer die Hauptverantwortung. Für den 39-Jährigen ist es das Debüt als Chefcoach in der Bundesliga. Im Unterhaus hatte er die Rolle vor rund sieben Monaten allerdings schon einmal übernommen – mit Erfolg. In der ersten Partie nach der Entlassung von Dimitrios Grammozis vertrat Kreutzer den erkrankten Mike Büskens und gewann mit den Knappen in Ingolstadt mit 3:0. Es war der Auftakt eines überragenden Saisonendspurts, der Schalke zum Zweitligameister machte.
Doch zurück in die Gegenwart: Im Berliner Olympiastadion treffen am späten Sonntagnachmittag zwei Sorgenkinder der Bundesliga aufeinander. Beide konnten die letzten fünf Pflichtspiele nicht gewinnen. Während die Hertha aber wenigstens viermal Unentschieden spielte und zuletzt bei der knappen Niederlage in Leipzig einen guten Eindruck hinterließ, verlor Schalke sämtliche Partien – mit einem Torverhältnis von insgesamt 3:16.
Kreutzer steht also vor einer echten Herkulesaufgabe. Er hat allerdings schon einmal bewiesen, dass er Schalke zu einem kurzfristigen Erfolg führen kann. In Gelsenkirchen hätte wohl niemand etwas gegen eine Wiederholung der Ereignisse.
Harmlose Offensive gegen sichere Defensive
Wenn der Erste auf den Letzten trifft, hat das immer einen besonderen Reiz. Schließlich handelt es sich in der Regel um das ultimative Duell eines Davids gegen einen Goliath. Nun ist der aktuelle Tabellenführer der Bundesliga aber irgendwie selbst ein Underdog, der die Großen ärgert. Das macht die Ausgangslage allerdings nicht weniger interessant.
Sportlich hat der VfL Bochum in der früheren Sonntagspartie gegen Union Berlin nur wenig Hoffnung. Die Gastgeber stellen mit neun eigenen Toren die schlechteste Offensive der gesamten Liga, während die Eisernen mit sechs Gegentreffern über die beste Defensive verfügen.
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