Halbfinalvorschau: Keine Überraschungen bei der Frauen-EM
Heute und morgen wird ermittelt, welche Teams sich im Endspiel von Wembley gegenüberstehen. Eine Überraschung sucht man in der Vorschlussrunde vergebens. Im ersten Halbfinale sind die englischen Gastgeberinnen gegen Schweden favorisiert, im zweiten trifft die deutsche Auswahl auf ebenbürtige Französinnen.
England gegen Schweden
Bei der allerersten Europameisterschaft im Jahr 1984 standen sich die heutigen Halbfinalkontrahenten im Endspiel gegenüber. Damals setzte sich Schweden im Elfmeterschießen durch. Seitdem konnten beide Teams keinen großen Titel gewinnen, obwohl zumindest die Skandinavierinnen mehrfach kurz davorstanden. Sie wurden einmal Vize-Weltmeister und dreimal Vize-Europameister. Außerdem gewannen sie 2016 und 2021 Olympia-Silber. Die Engländerinnen dagegen erreichten nur noch ein weiteres EM-Finale, das sie 2009 deutlich gegen Deutschland verloren.
Trotzdem gehen die Three Lionesses als Favoritinnen in das heutige Halbfinale. Zu gut ist der Eindruck, den sie im bisherigen Turnierverlauf hinterlassen haben. 16 Tore in den vier bisherigen EM-Partien sprechen für sich. Und dann ist da natürlich noch der Heimvorteil. Die englischen Fans werden alles dafür tun, um die Gastgeberinnen nach Wembley zu bringen.
Deutschland gegen Frankreich
Obwohl Rekordeuropameister auf Halbfinaldebütant trifft, begegnen sich morgen im zweiten Halbfinale zwei Teams auf Augenhöhe. Die deutsche Auswahl hat sicherlich leichte Vorteile in der Defensive auf ihrer Seite. Immerhin ist sie im gesamten Wettbewerb noch immer ohne Gegentor. Erinnerungen an die Weltmeisterschaft 2007 werden wach, als Nadine Angerer auf dem Weg zum Titel kein einziges Mal hinter sich greifen musste.
Nun wird der deutsche Abwehrverbund allerdings auf eine harte Probe gestellt. Die Équipe Tricolore ist das Team mit den meisten Torabschlüssen im bisherigen Turnierverlauf. Sie verfügt über ein schnelles Umschaltspiel und einen tiefen Kader.
Die Französinnen könnten zum ersten Mal überhaupt in das Finale eines internationalen Turniers einziehen. Dafür müssen sie jedoch eine bislang unüberwindbare Hürde nehmen: Gegen Deutschland gingen alle vier Pflichtspiele bei Welt- und Europameisterschaften verloren.
Foto: AFP