Erling Haaland oder Robert Lewandowski – wer ist besser?

Robert Lewandowski führt einen Zweikampf mit Marco Reus, Erling Haaland schaut zu

Gestern Abend hat der FC Bayern gegen Borussia Dortmund den Supercup gewonnen. Es war auch das Duell zweier Stürmer. Robert Lewandowski und Erling Haaland sind die beiden bestimmenden Spieler im Jahr 2021, nicht nur in ihren Clubs sondern in der gesamten Bundesliga.

Will man das Duell FC Bayern gegen BVB auf die zwei Superstars reduzieren, so könnte der Kontrast kaum größer sein. Auf der einen Seite der Pole, der seit zehn Jahren konstant abliefert und das Nonplusultra in Sachen Tore abliefert. In der Bundesliga ist er mindestens die Nummer 1, einige sehen in ihm sogar den weltbesten Stürmer. Wenn er nicht grade Tore schießt ist Lewandowski allerdings eine eher unauffällige Persönlichkeit, wirkt zurückhaltend und wenn er bei seinem Signature-Torjubel die Arme vor der Brust überkreuzt wirkt es immer ein bisschen aufgesetzt. So als hätte ihm irgendein PR-Experte eingetrichtert, dass er mal was für sein Personal Branding tun muss. Lewandowski ist ein kompletter Stürmer. Er ist spielstark, laufstark, hat Übersicht, ist weltklasse im Strafraum und per Kopf ebenso gefährlich wie mit dem rechten oder auch dem linken Fuß. Spektakuläre Tore per Seitfallzieher sind für ihn kein Problem, genauso kann er auch einen Gegenspieler austanzen. 

Auf der anderen Seite Jungspund Erling Haaland. Der Norweger ist seit Januar 2020beim BVB und schwimmt seitdem auf einer Welle des Hypes. Erst am vergangenen Wochenende jubilierten die Medien wieder, wie Haaland Eintracht Frankfurt im Alleingang abgeschossen habe. Anders als der Münchner Superstürmer kommt der 21-Jährige extrovertiert rüber, posiert auf Instagram in schrillen Outfits in Privatjets und interagiert immer öfter mit dem Publikum. Haaland lebt von seiner schier übermenschlichen Physis, weshalb einige Skeptiker bezweifeln, ob er auf lange Sicht ähnlich kontinuierlich abliefern wird, wie Lewandowski.

Wird Haaland Lewandowskis Nachfolger in München?

Neben einem Leistungsabfall – nach dem es derzeit allerdings ganz und gar nicht aussieht – sind zwei Szenarien denkbar: Haaland wird den Polen beim FC Bayern München beerben oder für viel Geld nach Spanien oder England wechseln. Der Norweger lebt vor allem von seinem Antritt. Wenn er seine fast zwei Meter in Fahrt bringt, staunt man immer wieder, welche Geschwindigkeit er erreicht – ob mit Ball am Fuß oder ohne spielt dabei kaum eine Rolle. Er ist extrem schussgewaltig, doch zeigt auch immer wieder eine bemerkenswerte Technik. Ob er den Torwart tunnelt, mit einem Lupfer überlistet oder einfach mit ins Tor knallt – niemand weiß es vorher.

Beim gestrigen Supercup war von Haaland plötzlich nicht mehr viel zu sehen. Ein vermeintliches Tor erzielte er aus Abseits-Position, einmal legte er auf Moukoko, der jedoch ebenfalls im Abseits stand. Robert Lewandowski auf der anderen Seite war wieder einmal der entscheidende Spieler für seinen FC Bayern. Das 1:0 erzielte er mit einem schulbuchmäßigen Kopfball. Am Fernsehbildschirm fragt man sich in solchen Situationen oft, wie es passieren kann, dass die Verteidiger der Borussia den Polen so aus den Augen lassen und zum Kopfball kommen lassen. Doch das ist die Kunst von Spielern dieser Güteklasse: Sie verschaffen sich auch gegen starke Defensiven entscheidende Freiräume. Das 2:0 legte Lewandowski mit der Hacke für Thomas Müller vor, das 3:1 erzielte er wieder selbst. 

Der Platzhirsch hat sich also wieder einmal durchgesetzt. Doch der Norweger wird weiterhin versuchen, den König vom Thron zu stoßen. 2020 machten die beiden Giganten schon extrem auf sich aufmerksam. 2021 verspricht es genauso weiterzugehen. Fußball-Fans dürfen sich auf ein Fernduell der Superlative freuen – ob in der Bundesliga oder in der Champions League.

(Foto: AFP)

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