Finalvorschau: Duell der Gegensätze im DFB-Pokal
SC Freiburg gegen RB Leipzig – verschiedener könnten die Finalgegner im DFB-Pokal kaum sein. Auf der einen Seite der unaufgeregte Sympathieverein mit seinem populären Langzeittrainer, auf der anderen Seite das hochgezüchtete Prestigeprojekt eines Getränkekonzerns. Aus sportlicher Sicht treffen zwei der besten Mannschaften dieser Saison aufeinander.
In der Bundesliga war Leipzig das beste Team der Rückrunde. Mit nur 37 Gegentoren in der gesamten Saison kassierte man zudem die wenigsten aller Erstligisten. Seit dem Trainerwechsel im Dezember des vergangenen Jahres treten die zuvor schwächelnden Sachsen wieder äußerst dominant auf.
Einziger Makel ist das Ausscheiden im Halbfinale der Europa League. Gegen die Glasgow Rangers vergab Leipzig eine der beiden großen Titelchancen in dieser Saison. Dadurch steht man nun im DFB-Pokal umso mehr unter Druck. Schließlich will die eigene Titelreife endlich bewiesen werden.
Für Leipzig ist es nämlich bereits das dritte Pokalfinale seit 2019. Im Berliner Olympiastadion unterlag man bereits Bayern München und im vergangenen Jahr Borussia Dortmund. Im dritten Anlauf soll es nun endlich die erste große Trophäe der jungen Vereinsgeschichte sein.
Alle für Christian Streich
Auch der SC Freiburg hat den DFB-Pokal noch nie gewinnen können. Für die Breisgauer ist es im Gegensatz zu ihrem Gegner aber auch die erste Finalteilnahme überhaupt. Ein Sieg im Olympiastadion wäre die Krönung einer jetzt schon überaus erfolgreichen Saison. Als Tabellensechster der Bundesliga hatte man am Ende zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte die Europa League erreicht.
Vor allem Christian Streich würde man den Pokalsieg gönnen. Schon seit 1995 arbeitet er beim Sport-Club, seit 2012 ist er dessen Cheftrainer. Unter seiner Führung entwickelte sich Freiburg von einem Abstiegs- zu einem Europacup-Kandidaten. Falls der Kulttrainer nun tatsächlich auch noch den DFB-Pokal aus Berlin mitbringen sollte, baut man ihm im Breisgau vermutlich eine Statue.
Titelbild: AFP