Eusébio: 80. Geburtstag der „Pantera Negra“
Noch lange vor dem Marvel-Film betrat ein anderer „Black Panther” die Weltbühne. Eusébio begeisterte die Fußballfans mit seiner katzenartigen Spielweise und gilt bis heute als einer der besten Spieler aller Zeiten. Der Mittelstürmer schoss Benfica Lissabon zu zahlreichen Titeln – darunter der Europapokal der Landesmeister. Heute wäre die Ikone Portugals und Mosambiks 80 Jahre alt geworden.
Die Leistungen von Eusébio da Silva Ferreira erscheinen angesichts seiner Herkunft noch einmal in einem besonderen Licht. Er wuchs mit acht Geschwistern und der alleinerziehenden Mutter in einem Slum der heutigen Hauptstadt Mosambiks auf. Dort musste der spätere Ballon-d’Or-Gewinner mit einem Ball aus Lumpen vorliebnehmen.
Aus der portugiesischen Kolonie ging es für Eusébio im Jahr 1960 zu Benfica Lissabon. In seinen 15 Jahren bei den Águias gewann er elfmal die portugiesische Meisterschaft, fünfmal den nationalen Pokal und in der Saison 1961/62 den Europapokal.
Auch im Trikot der Nationalmannschaft zeigte Eusébio seine überragenden Fähigkeiten. Bei der Weltmeisterschaft 1966 wurde er mit neun Treffern Torschützenkönig und verhalf seiner Mannschaft zum dritten Platz.
Volksheld in zwei Ländern
Dass Eusébio trotz der Existenz eines gewissen Cristiano Ronaldo von vielen noch immer für den größten portugiesischen Spieler aller Zeiten gehalten wird, sagt eigentlich alles über sein Ansehen aus. Bis heute gilt er als Nationalheiligtum. Seine riesige Popularität in Portugal hatte allerdings auch ihre Schattenseiten: Dreimal verwehrte ihm Diktator Salazar einen Transfer ins Ausland.
Doch auch ohne einen Wechsel zu Real Madrid, Juventus Turin oder Inter Mailand drückte Eusébio dem Weltfußball seinen Stempel auf. Er war ein kompletter Stürmer und vereinte Schnelligkeit, Technik sowie Torgefahr. In nahezu jeder Liste der besten Fußballer aller Zeiten nimmt er einen Platz in der Spitzengruppe ein.
Auch für Afrikas Fußball hatte Eusébio eine überragende Bedeutung. Er war der erste afrikanische Superstar des Sports und öffnete so die Tür für alle, die ihm folgen sollten. Besonders in Mosambik wird der schwarze Panther auch acht Jahre nach seinem Tod als Held verehrt.
Foto: AFP