Eintracht Frankfurt -Saisonrückblick 2019/20
Kein leichtes Jahr für Eintracht Frankfurt, musste der Club doch die komplette „Büffelherde“ ersetzen, die in der Vorsaison so spektakulär die europäischen Strafräume unsicher gemacht hatte. Die Neuverpflichtungen von Dost und Silva sowie das Durchstarten von Paciência schienen die Abgänge von Haller, Jovic und Rebic zunächst kompensieren zu können. Nach einigen Pechsträhnen, Verletzungen und Leistungsdellen liefen die Frankfurter schlussendlich auf Rang 9 ein. Nach Drei Jahren voller Highlights inklusive Pokalsieg und Europa League-Halbfinale lässt sich eine Saison mit einem ungefährdeten Mittelfeldplatz am Main gut verkraften. Auch aus einer erneuten Pokalsensation wurde nichts: Im Halbfinale war trotz eines guten Kampfes bei den Bayern Schluss.
Gewinner der Saison
Alle drei Superstürmer hatten die Eintracht verlassen, doch ein Mitglied der überragenden Eintracht-Offensive war noch da. Linksaußen Flilip Kostic war mit seinen Dribblings und messerscharfen Flanken schon in der Vorsaison eine ideale Ergänzung zu den strafraumorientierten Jovic und Haller. Nach dem Abgang dieser Tormaschinen blühte der Serbe sogar weiter auf. Dies deutete er bereits zu Saisonbeginn an und traf im wichtigen Europa League-Qualifikationsspiel gegen RC Strasbourg mit einem traumhaften Freistoß. Im Laufe der Spielzeit wurde Kostic immer mehr zur unberechenbaren „Waffe“ im Eintracht-Spiel, die an guten Tagen die Mannschaft mitreißen kann und die auch dann für Gefahr sorgt, wenn es beim restlichen Team mal nicht so läuft.
Verlierer der Saison
Man mag es kaum glauben, aber wenn ein Spieler zu Frankfurts Verlierer der Saison gekürt werden muss, so ist dies Danny da Costa. Und dass, obwohl der Rechtsverteidiger in der Vorsaison, als Eintracht durch die Erfolge auf europäischer Bühne überdurchschnittlich viele Pflichtspiele hatte, absolut gesetzt war. Damals war da Costa einer der wenigen, bei denen auch im Saisonendspurt kaum Verschleißerscheinungen zu erkennen waren. Wie ein batteriebetriebener Plüschhase sprintete er in jedem Stadion die Seitenlinie hoch und runter. In der Saison 2019/20 blieb er hingegen in 15 Bundesligaspielen komplett ohne Einsatz, davon fehlte er nur bei zweien verletzungsbedingt. Über einen Großteil der Saison war der Dauerbrenner von einem Leistungstief befallen und die Eintracht musste sich mit anderen Lösungen behelfen.
Höhepunkt der Saison
Hier müssen Eintracht-Fans nicht lange überlegen: Der 02.11.2019 war historisch. Mit 5:1 fertigten die Frankfurter den schlingernden Rekordmeister aus München ab. Nach wenigen Minuten wurden die Weichen gestellt. Einen Konter der Eintracht konnte Jerome Boateng nur mit einer Notbremse unterbinden und so flog der Weltmeister vom Platz. In Überzahl spielte Eintracht die Bayern schwindelig und zauberte so manche Traumkombination auf den Platz. In der zweiten Halbzeit trafen sogar die Innenverteidiger Hinteregger und Abraham. Lediglich ein starker Manuel Neuer verhinderte eine noch höhere Klatsche. Dies war auch das letzte Pflichtspiel von Niko Kovac als Bayern-Trainer, der sich wahrscheinlich nicht nur einmal gewünscht hat, seinen Wechsel von Frankfurt nach München rückgängig machen zu können.
Tiefpunkt der Saison
Eine insgesamt solide Saison der SGE drohte nur einmal, doch noch ungemütlich zu werden. Unmittelbar vor und nach dem Corona-bedingten Lockdown hatten die Frankfurter ein Leistungstief und mussten fünf Niederlagen in Folge hinnehmen. Hinzu kam, dass die Hessen noch ein ausstehendes Nachholspiel gegen Bremen hatten. So sah die Tabelle am 27. Spieltag bedrohlich aus: Nach dem 2:5 in München hatten die Mannen von Adi Hütter nur noch vier Punkte Abstand zum Relegationsplatz.