Doppeltes Spitzenspiel-Spektakel: Bundesliga-Recap, Spieltag 4
Die zwei Spitzenspiele des vierten Spieltags wurden dieser Bezeichnung definitiv gerecht, denn sie boten beste Unterhaltung mit vielen Toren. Bei beiden griff zudem der VAR entscheidend ein und sorgte damit für Diskussionsstoff. In Frankfurt freute man sich zuerst über einen gepflegten „Ausgerechnet”-Moment und ärgerte sich dann über zwei verlorene Punkte.
Man hätte im Vorfeld bereits ahnen können, dass das Heimspiel von Bayer Leverkusen gegen Borussia Dortmund ein Kandidat für eine Over-Wette sein würde. Die Paarung der beiden offensivstarken Teams stand in der jüngeren Vergangenheit regelmäßig für ein Torfestival und so sollte es auch diesmal kommen.
Weil die Werkself vor ihren Heimfans drei Führungen verspielte und letztlich keinen einzigen Punkt in Leverkusen behielt, fühlte sich die 3:4-Niederlage für die Gastgeber doppelt bitter an. Dass der entscheidende Treffer durch einen Haaland-Elfmeter nach VAR-Entscheidung fiel, trägt zusätzlich dazu bei. Bayers junger Innenverteidiger Kossounou hatte Reus zuvor mit der Hand im Gesicht erwischt. Die Entscheidung war allerdings vertretbar. Gleiches gilt für das nicht gegebene Dortmunder Tor von Bellingham in der ersten Halbzeit, dem die Anerkennung wegen eines Fouls von Dahoud in derselben Angriffsphase verwehrt blieb.
Auch im Anschluss beim eigentlichen Topspiel am Samstagabend durfte man fünf Tore bestaunen. Diese waren allerdings ungleich verteilt und der Rekordmeister gewann bei der Rückkehr der T6-Passagiere nach Leipzig deutlich mit 4:1.
Hier diskutierte man fleißig über einen vermeintlichen Bayern-Bonus, weil zwei Münchener Handspiele im Strafraum von Müller und Hernández nicht bestraft wurden, während ein Leipziger Handspiel von Kampl nach VAR-Eingriff das 1:0 durch einen Lewandowski-Elfmeter nach sich zog. Da die Absicht in dieser Saison bei der Bewertung eines möglichen Handspiels in den Fokus gerückt ist, waren alle drei Entscheidungen für sich genommen allerdings auch hier vertretbar.
Eintracht vergeigt Kostić-Führung in Überzahl
In Frankfurt brachte ausgerechnet Kostić bei seinem ersten Einsatz nach der Wechselposse die Eintracht gegen Stuttgart spät mit 1:0 in Führung. Wenige Minuten danach kassierte VfB-Innenverteidiger Anton auch noch die rote Karte und alles schien auf einen Frankfurter Heimsieg hinauszulaufen.
Doch die Gastgeber schafften es nicht, die Führung gegen zehn Stuttgarter über die Zeit zu bringen, und kassierten noch den 1:1-Ausgleich durch den VfB-Debütanten Marmoush. Es passte zum Frankfurter Stotterstart in die Saison. Die Eintracht wartet durch das Unentschieden, das sich wie eine Niederlage anfühlt, noch immer auf den ersten Sieg in dieser Spielzeit.
Titelbild: RB Leipzig