DFB-Frauen bei der EM: Doppelte Popp schießt Deutschland ins Finale
Am Ende einer hochspannenden Halbfinalpartie machte Alexandra Popp den Unterschied. Die deutsche Kapitänin erzielte beide Treffer beim 2:1-Sieg über Frankreich. Dadurch steht die DFB-Auswahl nun im Endspiel von Wembley gegen die englischen Gastgeberinnen.
In der ersten Halbzeit war beiden Teams der gegenseitige Respekt anzumerken. Alle Akteurinnen verhielten sich taktisch diszipliniert und verteidigten sicher. So blieben Torgelegenheiten aus dem Spiel heraus Mangelware.
Das änderte sich erst in der Schlussphase des ersten Abschnitts. Nach einem schönen Zusammenspiel auf der rechten Seite flankte Svenja Huth in die Mitte. Dort spritzte Popp in den Ball und jagte ihn per Direktabnahme zur deutschen Führung unter die Latte (40.).
Doch noch vor der Pause kassierte die DFB-Auswahl ihren ersten Gegentreffer im Turnier und damit auch etwas überraschend den Ausgleich. Die deutsche Abwehr agierte in dieser Situation etwas zu sorglos, sodass Kadidiatou Diani aus der Distanz abziehen konnte. Ihr Versuch traf den Pfosten und prallte vom Rücken der heranfliegenden Merle Frohms ins Tor (44.). So nahm die Équipe Tricolore ein 1:1 mit in die Pause, obwohl sie keinen einzigen Schuss auf das Tor verzeichnet hatte.
Das änderte sich in der zweiten Halbzeit. Frankreich kam nun zu einigen guten Möglichkeiten, die jedoch allesamt von der deutschen Torfrau oder ihren Vorderleuten vereitelt wurden.
Stattdessen setzte Popp den entscheidenden Nadelstich (76.). In der Entstehung war ihr zweites Tor wie das erste: Nach einer Hereingabe von Huth stürmte die Kapitänin mit Anlauf in den Ball. Ihrem wuchtigen Kopfball hatte Pauline Peyraud-Magnin im französischen Tor nichts entgegenzusetzen. Im fünften Spiel war es bereits Popps sechster Turniertreffer.
Finale im Hexenkessel von Wembley
Nun erwartet das DFB-Team das größtmögliche Spiel und die schwerstmögliche Aufgabe: Finale im ausverkauften Wembley-Stadion gegen England. Die voraussichtliche Kulisse von knapp 90.000 Zuschauern wäre EM-Rekord – Männer eingeschlossen. Gänsehautatmosphäre ist also garantiert.
Die Gastgeberinnen sind aufgrund des Heimvorteils und ihres beeindruckenden Laufs minimal favorisiert. Insgesamt 20 Tore haben die Three Lionesses im Turnierverlauf schon erzielt. Doch auch auf sie wartet jetzt erst die größte Hürde: die bärenstarke Auswahl des Rekordeuropameisters.
Foto: AFP