Das Ende eines zähen Meisterrennens: Bundesliga-Recap, Spieltag 31
Nun steht also endlich fest, was man eigentlich schon seit Monaten wusste: Die Bayern werden zum 32. Mal insgesamt und zum zehnten Mal in Folge deutscher Meister. In München wurde der titelentscheidende Sieg über Borussia Dortmund voller Genugtuung gefeiert. Da die wichtigste Frage der Saison damit abschließend beantwortet ist, gilt der Fokus ab jetzt den wirklich spannenden Tabellenregionen.
Im Grunde war die Meisterschaft bereits nach der Hinrunde entschieden: Der BVB hatte in den vier Partien des Dezembers nur vier Punkte gesammelt und den Titel damit verspielt. Der Monat begann mit der Heimniederlage gegen die Bayern und endete mit einer Pleite bei der abstiegsbedrohten Hertha. Danach führte der Rekordmeister in der Tabelle mit neun Punkten.
Doch natürlich wäre es möglich gewesen, einen solchen Vorsprung in einer ganzen Rückserie noch aufzuholen – theoretisch. Praktisch ist das allerdings kaum möglich und so befand sich die Meisterschaft über vier Monate lang seltsam in der Schwebe. Der BVB verkürzte zwar den Abstand und sorgte damit für Restspannung, doch näher als vier Punkte kam man nie an den Spitzenreiter heran. Wirklich in Gefahr war das bayrische Titeljubiläum zu keinem Zeitpunkt. Fußballdeutschland wartete nur noch auf die endgültige Entscheidung.
Diese ist nun gefallen: Nach einem 3:1-Heimsieg über den ärgsten Verfolger aus Dortmund ist den Bayern die Schale nicht mehr zu nehmen. Vor allem in der ersten Halbzeit waren die Gastgeber überlegen. Durch Tore von Gnabry (15.) und Lewandowski (34.) nahmen sie eine 2:0-Führung mit in die Pause. Ein weiterer Gnabry-Treffer wurde durch den VAR wegen einer haarscharfen Abseitsstellung aberkannt.
Nach dem Wiederanpfiff wurde das Topspiel durch einen verwandelten Elfmeter von Can (52.) noch einmal spannend. Kurz darauf hätte die Borussia nach einem Foul von Pavard an Bellingham sogar noch einen weiteren Strafstoß bekommen müssen (59.), doch der Videoassistent griff nicht ein. Wie schon beim Duell in der Hinrunde war der Dortmunder Ärger auf die Schiedsrichter groß – durchaus berechtigt. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass ein Punktgewinn für den BVB ohne eigenen Treffer aus dem Spiel heraus wohl kaum verdient gewesen wäre.
In der Schlussphase entschied dann Musiala mit seinem Jokertor die Partie und die Meisterschaft (83.). Für die Bayern ist es der zehnte Ligatitel hintereinander, für ihren neuen Trainer der erste überhaupt. Um die obligatorische Weißbierdusche kam Nagelsmann deshalb natürlich nicht herum.
Augsburg und Berlin mit wichtigen Dreiern im Abstiegskampf
An den drei verbleibenden Spieltagen richtet sich der Blick nun in der Tabelle weiter nach unten. Um das internationale Geschäft und den Klassenerhalt wird noch immer hart gekämpft.
Die großen Gewinner des vergangenen Wochenendes sind die Kellerkinder aus Augsburg und Berlin. Der FCA gewann am Sonntagnachmittag in Bochum mit 2:0. Die Hertha schlug später Stuttgart zuhause mit dem gleichen Ergebnis. Die Hauptstädter haben nach dem zweiten Sieg in Folge gegen einen direkten Konkurrenten nun vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz mit dem VfB.
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