BVB bleibt Sorgenkind – Bundesliga-Recap, Spieltag 21
Borussia Dortmund ist weiter auf der Suche nach Stabilität. Gegen die TSG Hoffenheim reichte es am 21. Spieltag nur zu einem 2:2. Das Ziel kann für den BVB in diesem Jahr nur Platz 4 und die Qualifikation für die Champions League lauten. Dabei wird es langsam eng.
Der 21. Spieltag ist gespielt und damit befinden wir uns mitten in der neuralgischen Phase der Saison. In den kommenden Wochen werden die Weichen gestellt: Wer kämpft um die Champions League, wer muss sich auf die Europa-League-Plätze konzentrieren und für wen trudelt die Spielzeit im Niemandsland der Tabelle aus? Die Hinrunde stellt eine solide Basis, von der man im besten Falle auch mal in einer problematischen Rückrunde zehren kann. Doch jetzt ist die Zeit, in der es zu performen gilt.
Ungünstig also, dass der BVB ausgerechnet in dieser Phase schon wochenlang auf der Suche nach seiner Bestform ist. Vielleicht werden sich Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc manchmal fragen, ob es wirklich die beste Idee war, Trainer Lucien Favre vor die Tür zu setzen. Nach einem 1:5 gegen den VfB Stuttgart musste der Schweizer gehen, obwohl er den besten Punkteschnitt der BVB-Geschichte vorweist. Interims-Coach Edin Terzic gehört bis dato nicht in die Top Ten der Dortmunder Trainer.
Es gilt als offenes Geheimnis, dass in der nächsten Saison mit dem derzeitigen Gladbacher Trainer Marco Rose durchgestartet werden soll, doch aus ihnen bekannten Gründen gönnten sich beide Seiten in den vergangenen Monaten hierzu eine fortwährende Hängepartie. All das befruchtet die Leistungen des Teams definitiv nicht. Am Samstagnachmittag brachte Jadon Sancho den BVB gegen Angstgegner Hoffenheim in Führung (24.). Es war erst das vierte Saisontor des hochveranlagten Dribbelkönigs, der in früheren Zeiten mal wie am Fließband traf.
Doch der BVB gab das Spiel wieder mal aus der Hand. Nach dem Hoffenheimer Ausgleich durch Dabbur (31.) sah beim 1:2 wieder mal der Dortmunder Torwart nicht gut aus. Marvin Hitz ersetzt Roman Bürki derzeit offiziell wegen einer Verletzung der etatmäßigen Nummer 1. Insider gehen jedoch davon aus, dass Bürki wegen einiger Fehlgriffe abgesetzt wurde beziehungsweise wird. Sein Ersatz jedoch hatte schon am Vorwochenende in Freiburg einen entscheidenden Treffer verschuldet und faustete am vergangenen Samstag Ihlas Bebou nach einer Flanke an. Der Ball prallte vom Hoffenheimer Stürmer ins Netz (51.). Wenn man schonmal auf der Talsohle ist, dann kommt eben so einiges zusammen.
Welches BVB-Team würde Marco Rose vorfinden?
Tormaschine Erling Haaland, den das ganze BVB-Chaos bislang nicht sonderlich zu beeinträchtigen scheint, erzielte zwar noch den Ausgleich (81.), doch angesichts der Ambitionen des BVB ist der eine Punkt in einem Heimspiel gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte zu wenig. Zumal die Champions-League-Aspiranten aus Leipzig und Frankfurt Siege eingefahren haben.
Sollte eine Saison ohne Teilnahme in der Königsklasse drohen, dann wäre es fraglich, auf welche Säulen ein etwaiger Trainer Marco Rose überhaupt setzen könnte. Superstar Erling Haaland plant seine Karriere quasi am Reißbrett, da ist ein Jahr Bedeutungslosigkeit nicht vorgesehen. Jadon Sancho fühlt sich ohnehin zu höherem berufen. Auch die blutjungen Riesentalente Youssoufa Moukoko und Giovanni Reyna stehen längst auf den Zetteln der internationalen Konkurrenz. Blieben noch Spieler wie Julian Brandt, Marco Reus oder Mahmoud Dahoud, die seit langem unter ihren Möglichkeiten bleiben und von Rose erst wieder „aufgebaut“ werden müssten. Die kommenden Monate werden gewiss spannend beim BVB.
Kicker-Freunde Tippspiel
Wegen des Montagsspiels ziehen wir zu einem späteren Zeitpunkt Bilanz über die Punktevergabe an diesem Spieltag.
(Foto: AFP)