Bundesliga Team-Check 2021/22: Borussia Dortmund

Marco Rose Trainer von Borussia Dortmund

Ein turbulentes Jahr liegt hinter Borussia Dortmund. Der neue Trainer Marco Rose soll eine neue Ära einleiten. Ob es nun endlich gelingt, den Bayern die Meisterschaft streitig zu machen?

So lief es zuletzt…

Der BVB hat eine über weite Strecken mäßige Saison mit der Last-Minute-Qualifikation für die Champions League sowie dem Pokalsieg noch gerettet. Platz 3 und sogar ein Titel, das ist auch in den Augen des stets anspruchsvollen Geschäftsführers Aki Watzke eine erfolgreiche Saison. Denn dass man die Bayern in der Bundesliga nicht abfangen kann, wiederholen alle Funktionäre des BVB seit Jahren gebetsmühlenartig.

Der Erfolg hintenraus brachte auch ein Dilemma mit sich, denn man hatte doch schon Marco Rose als Cheftrainer für die neue Saison geholt, als Edin Terzic plötzlich anfing, erfolgreich zu werden. Das Dortmunder Urgestein Terzic hatte „die Kabine voll hinter sich“ und sollte nun einer von mehreren Co-Trainern in Roses Entourage werden. Spannungen schienen vorprogrammiert, das fand sogar Dortmund-Legende Kevin Großkreutz.

Indem man Terzic eine andere Rolle als Technischer Direktor gab, wollte man in Dortmund dieses Konfliktpotenzial beilegen. Wenige Wochen später kam ein neuer Dämpfer, denn Superstar Jadon Sancho hat nun endlich seinen gewünschten Wechsel durchsetzen können. Für etwa 85 Millionen Euro wechselt der Tempodribbler zu Manchester United. Der Verlust wiegt doppelt schwer: Zum einen werden Sanchos Qualitäten als Torschütze und Vorlagengeber dem Dortmunder Spiel fehlen. Zum anderen könnte es auch ein Zeichen für den zweiten Superstar sein. Der ebenfalls latent wechselwillige Erling Haaland wird Sanchos Zuspiele mit Sicherheit vermissen und umso stärker überlegen, ob ihm Dortmund nicht zu klein ist.

Augen auf…

Zum einen auf die Torwart-Position. Nachdem man mit Roman Bürki nie so ganz zufrieden war, verpflichtete man mit dem Ex-Stuttgarter Gregor Kobel bereits den dritten Schweizer Schlussmann. Kobel, Bürki und Marvin Hitz haben allesamt das Format eines Bundesliga-Stammkeepers, daher würde es verwundern, wenn alle drei bis zum Ende der Transferperiode in Dortmund blieben.

Der Weggang von Sancho wirft zudem das Scheinwerferlicht auf die anderen Offensivtalente im BVB-Kader, die zweifellos über enormes Potenzial verfügen. Giovanni Reyna, Julian Brandt, Reinier oder Thorgan Hazard sind einige davon. Auch der aus Köln zurückkehrende Marius Wolf gehört bei Redaktionsschluss dem Kader der Borussen an.

Ob er eine Chance in Dortmund erhält oder abgegeben wird, ist ungewiss. Allerdings ist ein Trainerwechsel ja immer mit neuen Chancen für die zuvor nicht berücksichtigten verbunden. Ob der BVB unter Rose seine ganze Wucht entfalten kann, ist ein heiß diskutiertes Thema. Der Trainer war vor zwei Jahren mit viel Getöse aus Salzburg nach Mönchengladbach gekommen. Nach einer starken Saison, die am Niederrhein mit Platz 4 beendet wurde, schien im zweiten Jahr die Luft raus.

In Dortmund hingegen sehen einige in Rose endlich den lange herbeigesehnten Klopp-Nachfolger. Auch so ein emotionaler Typ, auch so ein Charismatiker, der die Kurve mitnimmt.

Kicker-Freunde Prognose

Ohne Sancho und mit einem unzufriedenen Haaland kann Dortmund seine Stärke nicht entfalten. Mangels Konkurrenz kämpft der BVB allerdings trotzdem wieder um Platz 4.

(Foto: AFP)

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