Abseitsfrust und Krawalle in der Länderspielpause
Die vergangene Länderspielpause war nicht gerade dazu geeignet, um Werbung für die regelmäßige Unterbrechung des Ligabetriebs zu machen. Krawalle in London und Tirana folgten auf den unbefriedigenden Abschluss der unpopulären Nations League. Die großen Gewinner der vergangenen Woche sind die Nationalmannschaften Dänemarks und – tatsächlich – Deutschlands.
Irgendwie war es der passende Abschluss für die zweite Saison des jungen UEFA-Wettbewerbs. Das Finale der Nations League zwischen Spanien und Frankreich am Sonntag war über weite Strecken ereignisarm und wurde dann auch noch durch den regulären Abseitstreffer von Kylian Mbappé zugunsten des Weltmeisters entschieden. Der europäische Verband hat dadurch jedenfalls keine Argumente für seinen ohnehin umstrittenen Wettbewerb sammeln können. Ob sich in einigen Jahrzehnten noch irgendwer an den Nations-League-Sieger 2021 erinnern wird, ist äußerst zweifelhaft.
Wenigstens blieb es beim Endspiel im San Siro auf den Rängen friedlich. Im Gegensatz dazu boten zwei WM-Qualifikationsspiele in London und Tirana unschöne Szenen. Ungarische Anhänger lieferten sich beim Spiel ihrer Mannschaft gegen den EM-Finalisten Zusammenstöße mit der britischen Polizei. Schon zuvor waren die Gästefans mit Aktionen gegen den Kniefall der englischen Mannschaft und weiteren rassistischen Ausfällen aufgefallen. Die Begegnung von Albanien gegen Polen musste sogar unterbrochen werden, nachdem im Anschluss an den polnischen Führungstreffer Gegenstände auf die Gäste geworfen wurden. Erst nach 20 Minuten wurde die Partie wieder fortgesetzt.
Dänemark und Deutschland sind bei der Wüsten-WM dabei
Die dänische Nationalmannschaft hat sich mit einer bisher makellosen Bilanz von 24 Punkten aus acht Qualifikationsspielen das WM-Ticket gesichert. Gegen die nun ausgeschiedenen Österreicher reichte ein knapper 1:0-Erfolg für den Gruppensieg.
Das weltweit einzige andere Team, das neben dem katarischen Gastgeber bereits sicher an der Weltmeisterschaft teilnehmen wird, ist Deutschland. Nach einem durchwachsenen Start in die Qualifikation konnten unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick alle fünf Partien gewonnen werden.
Ein weiterer Deutscher feierte am Wochenende einen großen Erfolg. Durch einen Treffer in der neunten Minute der Nachspielzeit fuhr Stefan Kuntz gegen Lettland seinen ersten Sieg als Nationaltrainer ein. Dadurch wahrten die Türken ihre Minimalchance auf den Playoff-Platz.
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